Kurzberichte 2018
18. Dezember 2018
Weihnachtsaktion für die Tiertafel
18. Dezember 2018
Die Liebe zum eigenen Tier soll nicht am dünnen Geldbeutel scheitern. Unter dem Motto „Tischlein deck dich“ bieten daher Mitarbeiter/innen des Tierheims und des Tierschutzvereins jeden Dienstag am Willy-Brandt-Platz in der Aachener Innenstadt ihre Unterstützung an. Gegen Vorlage eines aktuellen Hartz IV- oder Rentenbescheides erhalten bedürftige Personen für maximal zwei Tiere je Hund oder Katze jeweils zwei Dosen Futter sowie Trockenfutter (für Hunde 1.500 g und für Katzen 200 g). Darüber hinaus werden Leckereien, Spielzeug und diverses Zubehör wie Leinen, Decken, Näpfe und Körbchen verteilt – alles gespendet von tierlieben Menschen.
Auch etliche in unseren Beschäftigungsprojekten tätige Menschen zählen zu den Kunden der Tiertafel. Ihre Dankbarkeit und das Wissen, dass es auch noch viele andere hilfsbedürftige Tierfreunde gibt, brachte Teilnehmer/innen aus unserer Kreativ- und Recyclingwerkstatt auf die Idee, die Tiertafel mit selbst gefertigten Spielsachen und Utensilien für Tiere zu beschenken. Und so freuten sich am Dienstag, 18. Dezember 2018, viele Frauchen und Herrchen über all die tollen Präsente, mit denen sie und ihre Tiere das Weihnachtsfest noch schöner gestalten konnten.
26. November 2018
Eröffnung Seitenweise
26. November 2018
„Seitenweise“ – ein Eldorado für Literaturfreunde und sinnstiftende Beschäftigung für langzeitarbeitslose Menschen
Gut sortierte Bücher von Belletristik über Sachbücher und Bildbände bis hin zu antiquarischen Büchern, DVDs, CDs, Schallplatten und Musikkassetten auf ca. 200 qm Verkaufsfläche – dieser Anblick bietet sich jedem, der unseren neuen Buchladen „Seitenweise“ in der Kleinkölnstraße betritt.
„In unseren Sozialkaufhäusern in Aachen und Stolberg haben wir schon immer Bücher zum Verkauf angeboten, jedoch inmitten von Möbeln und Textilien immer auch etwas stiefmütterlich“, erklärte Dagmar Offermann,
unsere Teamleiterin für Arbeit und soziale Integration, im Rahmen der Eröffnung der „Seitenweise“ am 26. November 2018 vor zahlreichen Gästen. „Deshalb haben wir uns gefreut, als Teilnehmer in unseren Beschäftigungsprojekten den Wunsch äußerten, sich intensiver mit den gespendeten Büchern beschäftigen zu können.“ Geboren war die Idee eines reinen Buchladens, an dessen Entwicklung und Umsetzung neben den Anleitern Michael Freialdenhoven, Alexander Plum und der Sozialarbeiterin Roxane Döring auch viele Ehrenamtler des Buchantiquariates unseres Tochterunternehmens VIA Integration gGmbH auf Gut Hebscheid beteiligt waren. Anfangs wurden alle Bücherspenden in unserem ehemaligen Spenden- und Logistikzentrum in der Jülicher Straße gesammelt, gesichtet und thematisch sortiert. Als wir dann das Angebot erhielten, die Räumlichkeiten direkt neben unserem Secondhand-Kaufhaus „Bandbreite“ anzumieten, griffen wir zu. Mit viel Engagement zauberten Mitarbeiter der Bauabteilung unseres Tochterunternehmens LF-Werkstätten gGmbH aus dem heruntergekommenen Leerstand gemütliche und zweckmäßige Räumlichkeiten, in denen sich Mitarbeiter und alle Lesefreudigen wohlfühlen. Geplant sind dort auch noch weitere kreative Projekte. Zum Beispiel Papierschöffen und das Weiterverwerten von Büchern.
Wie in allen Projekten des Bereichs „Arbeit und soziale Integration“ steht auch in der „Seitenweise“ die Beschäftigung von Menschen im Vordergrund, die lange arbeitslos waren. Der City-Fanshop als Integrationsprojekt der VIA, die „Bandbreite“ und nun der neue Buchladen – in der Aachener Innenstadt ist ein „WABe-Karree“ entstanden, ein Ort, an dem Menschen am Rande der Gesellschaft mit all ihren Fähigkeiten und Stärken und vor allem ihrem Wunsch nach Teilhabe inmitten der Gesellschaft sichtbar werden.
In ihrer Eröffnungsrede dankte Dagmar Offermann allen Bücherspendern, dem Jobcenter in der Städteregion Aachen und dem Landschaftsverband Rheinland (LVR), ohne deren Kooperation Projekte wie die „Seitenweise“ gar nicht möglich wären. Und sie grüßte alle Mitarbeiter. Darunter eine Auszubildende sowie die Sozialarbeiterin Roxane Döring und den Anleiter Michael Freialdenhoven, der mittlerweile in die Holzwerkstatt unseres Aachener Sozialkaufhauses gewechselt ist und dessen Stelle durch Annika Dausel optimal nachbesetzt werden konnte.
Im Rahmen der Eröffnung gab es eine Tombola mit vielen tollen Preisen, die von unseren Projekten zur Verfügung gestellt worden waren, und ein Showprogramm in der benachbarten Bandbreite: Sozialarbeiter Sebastian Weever und Anleiter Michael Freialdenhoven boten als „Duo Breitseite“ eine erfrischende und witzige musikalische Show, der Würselener Edelmetaller, Bildhauer und Goldschmied Albert Sous präsentierte Auszüge aus seiner Autobiografie „Prinzip Finderlohn“ und der Poetry-Slammer Mecip Tokoglu, seines Zeichens Türke aus dem Westerwald, brachte die zahlreichen Zuhörer mit witzigen Geschichten zum Lachen.
14. September 2018
Radstation - 10jähriges Jubiläum
14. September 2018
Seit 10 Jahren bietet das von der Stadt Aachen unterstützte WABe-Projekt „Radstation“ Beschäftigung im Rahmen beruflicher (Re-)Integration und leistet mit seiner Angebotspalette einen wichtigen Beitrag zu einer menschen- und umweltfreundlichen Verkehrspolitik.
Nach acht Jahren am Standort Zollamtstraße kam es am 1. August 2016 in der Bahnhofstraße 22 zum Zusammenschluss mit dem Projekt „Radwerkstatt“, das zuvor für längere Zeit in der Ottostraße 80 untergebracht war.
Dank einem Ladenlokal und einer großen Halle hinter einer Toreinfahrt gleich nebenan, bietet die neue, nur 150 m vom alten Standort am Hauptbahnhof gelegene Heimat dem Radprojekt nun viel mehr Platz für das Parken von Fahrrädern, den Fahrradverleih sowie den Verkauf von Gebrauchträdern zum kleinen Preis. Außerdem vereinfachen die nun kurzen Wege die Zusammenarbeit zwischen der Radstation und der Radwerkstatt. Gespendete und von der Stadt Aachen eingesammelte ausgediente Fahrräder werden in der Halle von den Mitarbeitern der Radwerkstatt für den Verkauf im Ladenlokal recycelt. Darüber hinaus bietet das Radprojekt zusätzlichen Service: Kundenräder werden repariert, gewartet und gepflegt. Damit aber noch nicht genug: Freunde innovativer, upgecycelter Gegenstände kommen hier ebenfalls voll auf ihre Kosten. So werden zum Beispiel Gürtel, Kerzenleuchter, Lampen, Kleiderhaken und Sitzhocker aus Schläuchen, Speichen, Rahmenteilen, Sätteln und Kugellagern zum Verkauf angeboten.
Gerade einmal zwei Jahre ist es her, dass die hervorragende Arbeit des Radprojektes vom Diözensrat der Katholiken und der Regionalen Katholikenräte im Bistum Aachen mit dem Umweltpreis honoriert wurde. Bei der Preisverleihung hob Oliver Bühl, Vorstand im Diözesenrat Aachen sowie BDKJ-Diözesenvorsitzender, lobend hervor, unser Radprojekt sei vorbildlich bei dem Versuch, auf kreative Art und Weise den persönlichen Konsum kritisch zu hinterfragen und eine Gegenbewegung zur Wegwerfgesellschaft zu bilden.
Einige gute Gründe, am 14. September 2018 frohgelaunt mit vielen Gästen aus der großen WABe-Familie sowie Vertretern des Jobcenters den zehnjährigen Geburtstag ausgiebig bei leckeren Happen und mit Live-Musik von der TUF-Band (rund um WABe-Fachanleiter Michael Freialdenhoven) und Aris Papanikolaou´s Drum & Flow sowie einer Tombola zu feiern.
Dagmar Offermann (Leiterin des Bereichs Arbeit und soziale Integration) dankte in ihrer Eröffnungsrede Frau Dohmen, der Eigentümerin der gemieteten Räumlichkeiten, sowie den zahlreichen Kunden für das entgegengebrachte Vertrauen, sowie den im Projekt tätigen Sozialarbeitern und Anleitern für die engagierte, gute Zusammenarbeit. Und ganz besonders dankte sie den Teilnehmern der Beschäftigungsmaßnahmen mit den Worten: „Die bei uns beschäftigten Menschen sind die wichtigsten Faktoren. Ohne sie würde es solche Projekte nicht geben.“
„Viele der Maßnahmeteilnehmer sind im Erstgespräch unsicher, weil sie nicht wissen, was sie konkret bei der WABe erwartet“, sagte sie in einer anschließenden moderierten Talkrunde. Auch gebe es manchmal Vorbehalte, überhaupt für 1,30 Euro Mehraufwandsentschädigung pro Stunde arbeiten zu gehen. Die meisten der Maßnahmeteilnehmer seien dann aber froh, eine Beschäftigung zu haben, die ihren Begabungen und Interessen entspreche, eine feste Tagesstruktur biete sowie die Möglichkeit, neue soziale Kontakte zu knüpfen. Auffallend im Radprojekt sei die vergleichsweise niedrige Fluktuationsrate: Wer hier arbeitet, liebt in der Regel Fahrräder. Dementsprechend lang ist die Warteliste auf freie Plätze.
„Kasse, Schrauben, kreatives Arbeiten“, zählte Ulrike Wichert vom Sozialdienst mögliche Tätigkeitsfelder innerhalb des Projektes auf. Ja, da gebe es sogar jemanden, der es liebe, Fahrräder mit einer Zahnbürste zu putzen. „Viele der Mitarbeiter erwerben im Laufe der Zeit jede Menge fachliches Know-how, entwickeln sich zu richtig fitten Schraubern“, betonte sie. Aber natürlich gebe es bei einigen neuen Mitarbeitern anfangs hin und wieder auch mal Probleme mit den sogenannten Schlüsselqualifikationen, zum Beispiel mit der Pünktlichkeit. Und manchmal entstünden unter den Mitarbeitern Konflikte, weil der eine beispielsweise etwas langsamer arbeite als der andere, ließ sie auf Nachfrage durchblicken. Meistens würden diese Konflikte jedoch untereinander geklärt, sodass sie nicht als Schlichterin einschreiten müsse. Hilfreich sei sie unter anderem bei auftretenden sozialen Problemen, etwa bei der Wohnungssuche oder der Kontaktaufnahme mit einer Schuldnerberatung.
Jürgen Aelmanns (Fachanleiter) machte auf die zahlreichen, sich jährlich wiederholenden Aktivitäten der Radwerkstatt in der Öffentlichkeit aufmerksam: so im Rahmen der städtischen Kampagne FahrRad in Aachen die Aktion „Fahrrad wieder flott mit Teilen vom Schrott“, die Beteiligung am Aachener Fahrradtag und am Lichtaktionstag und die Aktion BLACK BOX, mit der man an Grundschulen Kinder über die Bedeutung des Lichts am und auf dem Fahrrad aufklärt, sowie das Mitwirken beim Familienradsporttag des Aachener Arbeitskreises „Integration durch Sport“. Auch fanden in den letzten 13 Jahren fast in jedem Jahr Fahrradschenkungen an Schulen statt, damit dort alle Kinder im vierten Schuljahr die Fahrradprüfung absolvieren können.
Frank Schallenberg (Fachanleiter) lobte die gute Zusammenarbeit mit dem lokalen Fahrradfachhandel. „Oft schicken die Fahrradläden die Leute zu uns“, sagte er. „Wir sind Experten für ältere Räder und haben auch dafür die richtigen Ersatzteile.“
Wie schon bei anderen Veranstaltungen zuvor, wurde von den leitenden Mitarbeitern der WABe erneut der Wunsch eines dauerhaft finanzierten 3. Arbeitsmarktes zum Ausdruck gebracht: „Menschen brauchen Arbeit, die Freude bereitet. Menschen wollen etwas leisten."
13. September 2018
Sommerfest in der Kreativ- und Recyclingwerkstatt Alsdorf
13. September 2018
Etliche Mitarbeiter/innen und Maßnahmeteilnehmer/innen der WABe aus unseren Stolberger und Aachener Beschäftigungsprojekten sind am 13. September 2018 der Einladung zum Sommerfest unserer Kreativ- und Recyclingwerkstatt Alsdorf gefolgt. Auch vier Vertreter des Jobcenters in der StädteRegion Aachen, darunter neben drei Integrationsfachkräften Jürgen Pauquet, der Leiter der Maßnahme- und Projektförderung.
In ihrer Eröffnungsrede fasste Dagmar Offermann, die Leiterin für Arbeit und soziale Integration bei der WABe, rückblickend die Entwicklung des Projektes kurz zusammen:
2012 wurde die Kreativ- und Recyclingwerkstatt in der Joseph-von-Fraunhofer-Straße im Stadtteil Schaufenberg eröffnet. 2015 folgte der Umzug in die Albrecht-Dürer-Straße 7. Die Kirchengemeinde Alsdorf hatte der WABe die Räumlichkeiten in zentraler Lage zur Nutzung angeboten.
„Hier ist ein Ort des sozialen Miteinander, ein wichtiger Faktor für Zufriedenheit“, sagte Offermann. Das Projekt sei gut angenommen worden. Derzeit biete es 44 Leuten in verschiedenen vom Jobcenter und dem LVR geförderten Maßnahmen und im Bundesprogramm sTAM (Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt) für einen begrenzten Zeitraum Beschäftigung. Hier haben all diese Menschen, die lange arbeitslos waren, einen strukturierten Tagesablauf und können soziale Kontakte knüpfen. Bei der Erarbeitung ihrer persönlichen und beruflichen Ziele werden sie durch die Anleiter unterstützt. Und bei sozialen Schwierigkeiten helfen die Mitarbeiter des Sozialdienstes.
„Viele der hier beschäftigten Menschen haben gar nicht gewusst, was in ihnen steckt“, erklärte Offermann. „Talente wurden entdeckt.“ Sie dankte ihren Alsdorfer Kollegen Jürgen Reinhard und René Willms (Anleiter) sowie Sonja Schneider und Michael Warrimont (Sozialdienst). Und einen besonderen Dank richtete sie speziell an alle Mitarbeiter/innen, die diesen Ort mit „pulsierendem Leben füllen“.
Während die Gäste im Außenbereich mit Grillgut und Salaten aus der Küche des WABe-Tochterunternehmens VIA Integration gGmbH (auf Gut Hebscheid) bewirtet wurden, fand drinnen ein Kicker-Turnier statt. Interessant auch eine Führung mit Michael Warrimont durchs Projekt: Im Untergeschoss bieten eine Holz- und eine Metallwerkstatt Beschäftigung im Rahmen von Re- und Upcycling. In der Metallwerkstatt begleiten die Anleiter interessierte Teilnehmer bei Projektarbeiten. So entsteht dort beispielsweise aus alten Leitplanken ein kirmestauglicher „Hau den Lukas.“ Im Erdgeschoss steht ein Kreativraum für Malereien und Textilarbeiten zur Verfügung. Daneben befinden sich ein Lagerraum für Materialien, die dort zum Arbeiten herausgegeben werden, sowie eine neu eingerichtete Kleiderkammer. Und im Außenbereich bietet ein Gartenprojekt Beschäftigung in zwei Gärten. Unter anderem werden dort Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Kürbisse und Zucchini geerntet.
Gut gesättigt durch all die kulinarischen Köstlichkeiten und Infos rund ums Projekt, bot eine Tombola Spannung pur, bei der Inhaber von Losen etliche der selbst gefertigten Gegenstände gewinnen konnten. Zum Beispiel Körbchen und Brettchen, die mittels Brennstiften mit Malereien und Schriftzügen versehen worden waren.
Und zum Abschluss des mit großem Engagement vorbereiteten, gut gelungenen Festes nahmen die beiden Sieger des Kicker-Turniers einen aus PET-Flaschen „upgecycelten“ Kreativ- und Recyclingpokal entgegen, den sie freudestrahlend in die Höhe stießen.
08. Juni 2018
Sozialkaufhaus Stolberg - 10jähriges Jubiläum
08. Juni 2018
10 Jahre Sozialkaufhaus – wahrlich ein Grund, mit Musik vom „Newa Ensemble“ aus dem russischen St. Petersburg sowie Getränken und leckeren Köstlichkeiten aus der hauseigenen Küche zu feiern! Und so waren am 8. Juni viele der 105 Beschäftigten, teilweise mit Familienangehörigen, sowie einige der Mitarbeiter/innen der Kooperationspartner bei der Stadt Stolberg und dem Jobcenter der Einladung in den Zinkhütter Hof in Stolberg gefolgt.
Als WABe-Geschäftsführer Alois Poquett im Frühjahr 2008 mit Schreiner Manfred Peters durch Stolberg schlenderte, hätte er nicht für möglich gehalten, zehn Jahre später auf drei riesige Filialen in der Stolberger Innenstadt zu blicken.
Vier Möbelstücke gab es anfangs im Ladenlokal in der Ellermühlenstraße zu kaufen, das Anleiter Peters mit seinen damaligen Mitarbeitern binnen sechs Wochen aus dem heruntergekommenen Leerstand, einem ehemaligen Supermarkt, geschaffen hat. Heute strömen täglich 300 Kunden in das Sozialkaufhaus. Dank der tollen Spendenbereitschaft der Stolberger Bevölkerung sind die einzelnen Filialen bis unters Dach gut gefüllt mit Existenz- und Kulturgütern aller Art. Möbel, Hausrat, Spielsachen für Kinder, Tonträger, warme Winterkleidung – wer nicht genug finanzielle Mittel hat, um all diese Dinge im normalen Einzelhandel zu kaufen, ist froh darüber, sie in gutem Zustand zu einem kleinen Preis hier zu erwerben. Im Sozialkaufhaus finden viele Menschen, die lange arbeitslos waren, für einen begrenzten Zeitraum eine soziale Anbindung und sinnstiftende Beschäftigung, die ihren Talenten und Bedürfnissen entspricht und sie fördert.
„Hoffentlich kommt bald die Sonne heraus“ – mit diesen Worten brachte Alois Poquett in seiner Eröffnungsrede im Zinkhütter Hof die Gemütslage vieler Mitarbeiter/innen des Sozialkaufhauses auf den Punkt. „Ja, es könnte alles noch schlimmer sein, aber es könnte auch viel besser sein.“ Er dankte der Stadt Stolberg für die tolle Hilfe und Unterstützung, den Jobcentern in der Städteregion Aachen für die super Zusammenarbeit und die wohlwollende Begleitung. Und ganz besonders dankte er allen, die das Sozialkaufhaus mit Leben füllen.
Im Anschluss fanden zwei moderierte Talkrunden statt. Hier einige Statements:
Dagmar Offermann (Leitung Arbeit und soziale Integration): „80 % der Menschen, mit denen ich ein Erstgespräch führe, haben bereits den Glauben an sich verloren. Talente gehen durch die lange Zeit der Beschäftigungslosigkeit verloren. In unseren Beschäftigungsprojekten erleben diese Menschen Erfolgserlebnisse. Und sie haben wieder einen Grund aufzustehen. Andere warten auf sie.“
Holger Kaminski (Anleiter im Sozialkaufhaus): „Der Bedarf ist gestiegen. Wir sollten niemanden aus den Augen verlieren. Bedürftigkeit und Armut sind in unserem Land kein Thema mehr. Es wird ausschließlich über Vollbeschäftigung und Facharbeitermangel berichtet. Unsere Klientel geht da völlig unter.“
Willi M. (Maßnahmeteilnehmer): „Die Beschäftigung ist mir wichtig. Und auch das Gefühl, gebraucht zu werden.“
Sabine H.: (Maßnahmeteilnehmerin): „Es ist schön, eine geregelte Arbeit zu haben, die Spaß macht. Da kann man abends zu Hause die Flügel hängen lassen.“
Dr. Tim Grüttemeier (Bürgermeister der Stadt Stolberg): „Wir brauchen einen sozialen Arbeitsmarkt. Die bisherigen Angebote reichen da einfach nicht aus.“ Auch machte er auf eine problematische Entwicklung aufmerksam: „Früher hatte ein Großteil der Langzeitarbeitslosen keinen Schulabschluss. Nun gelten 45 Prozent der Bürger mit Hauptschulabschluss auf dem Arbeitsmarkt als schwer vermittelbar.“
Da ein hoher Prozentsatz der Langzeitarbeitslosen, trotz gesunkener Arbeitslosenzahlen, aufgrund unterschiedlicher Hemmnisse nicht ohne Weiteres in den ersten Arbeitsmarkt vermittelbar ist, wünschen sich auch Alois Poquett und alle anderen, die sich bei der WABe tagtäglich um die Belange von Menschen am Rande der Gesellschaft engagieren, die Einführung eines dauerhaft finanzierten sozialen Arbeitsmarktes.
11. Mai 2018
Europaabgeordneter Arndt Kohn kassierte für die gute Sache
11. Mai 2018
Eine halbe Stunde saß der Europaabgeordnete Arndt Kohn (SPD) am Freitag, 11. Mai, bei Edeka Cevik in der Eisenbahnstraße 153 in Stolberg an der Kasse. Seine Einnahmen in Höhe von knapp 900 Euro samt einem Obulus spendete Edeka Cevik dem WABe e.V. Insgesamt kamen so unserem Stolberger Sozialkaufhaus 1.200 Euro zugute.
Auf dem rechten Bild sind (von links) die Sozialkaufhausleiter Manfred Peters und Holger Kaminski, eine Mitarbeiterin des Sozialkaufhauses, Edeka-Geschäfstleiter Cevik, WABe-Geschäftsführer Alois Poquett, eine weitere Mitarbeiterin des Sozialkaufhauses, Arndt Kohn, eine Edeka-Mitarbeiterin und Dr. Julian Böcker (Leiter Public Affairs Brüssel, EDEKA Zentrale AG & Co. KG) zu sehen.
Auf den Beweggrund seiner Spendenaktion angesprochen, erklärte der 37-jährige gebürtige Stolberger gegenüber dem WABe-Blättchen: „Die WABe ist ein breit aufgestellter Verein, der Menschen hilft, die es nicht einfach haben.“ Es sei ihm ein persönliches Anliegen gewesen, die tolle Arbeit unseres gemeinnützigen Vereins zu unterstützen, damit benachteiligte Menschen wieder Fuß fassen können. Kennengelernt hatte er die Anleiter des Sozialkaufhauses in seiner Funktion als Vorsitzender des Kinder- und Jugendausschusses der Stadt Stolberg. „Ende November besuchte ich mit allen Ausschussmitgliedern vor einer Sitzung das Sozialkaufhaus“, sagte er. Es sei halt wichtig, in der Politik zu zeigen, was ein Sozialkaufhaus ist. Dort im Stammhaus in der Ellermühlenstraße 5 kam es am hauseigenen Bistro zum Plausch mit Manfred Peters und Holger Kaminski.
23. April 2018
WABe e.V. spendet Einnahmen aus Pelzverkauf
23. April 2018
Heute übergab das Team der ‚Bandbreite‘, der etwas andere Second-Hand-Laden des WABe e.V., einen Spendenscheck in Höhe von 500 Euro an die deutsche Gesellschaft für Mauersegler e.V.
Der Frankfurter Verein hat sich ganz der Aufzucht, Heilung und Pflege in Not geratener Mauersegler verschrieben. Stellvertretend für die Gründerin der Mauerseglerklinik, Tierärztin Dr. Christiane Haupt, nahm Dagmar Offermann, Initiatorin der Pelzspenden-Aktion und Leiterin des Fachbereichs Arbeit und soziale Integration des WABe e.V., den Erlös zur Weiterleitung entgegen:
„Wir erhalten jedes Jahr zahlreiche Pelzspenden - lehnen aber die Ausbeutung und Quälerei von Pelztieren klar ab. Leider können wir nicht ändern, dass diese Tiere getötet wurden. Wir haben uns deshalb entschieden, dass 100 Prozent des Verkaufserlöses Tieren zu Gute kommt, die Hilfe brauchen - wie in der Mauerseglerklinik Frankfurt.“
Da der Frühling in der Mauerseglerklinik eine besonders arbeitsreiche Jahreszeit ist, war nur ein schriftlicher Dank möglich, doch die Freude über die Spende sei groß, so Dr. Christiane Haupt: „Die Versorgung und Betreuung von Mauerseglern ist kostspielig. Wir beziehen jährlich ca. 350 Kilogramm Futtertiere wie Heimchen und Grillen von speziellen Zuchtfarmen. Pro Vogel rechnen wir mit 10 Euro Futterkosten pro Woche. Somit hat die Spende des WABe e.V. 50 Tieren in Not sehr geholfen.“
„Unser Engagement gilt in erster Linie dem Menschen in sozialen Schwierigkeiten. Dies schließt Respekt und Achtung vor der Tierwelt aber nicht aus.“, so Dagmar Offermann während der Scheckübergabe.
Ansprechpartnerinnen
WABe e.V.:
Dagmar Offermann, Leitung Fachbereich Arbeit und soziale Integration
Tel: 0241 – 96 86 73 3 / Mail: dagmar.offermann@wabe-aachen.de
Mauerseglerklinik Frankfurt:
Dr. med. vet. Christiane Haupt,
Tel: 069 – 35 35 15 04 / Mail: info@mauersegler.com
20. April 2018
Großes Medienspektakel in Stolberg: Daniela Katzenbergers Spende an den WABe e.V.
20. April 2018
Wann hat es schon mal einen vergleichbaren Medien-Hype bei der WABe gegeben? Fotografen sowie TV- und Presseleute aus ganz Deutschland waren am Freitag, 20.04.2018, ins Stolberger Gewerbegebiet geströmt, um bei Daniela Katzenbergers umfangreichen Spende an unser Stolberger Sozialkaufhaus dabei zu sein. Sogar RTL war vor Ort und berichtete zwei Tage später vor einem Millionenpublikum darüber.
Zur Vorgeschichte: Vor knapp zwei Jahren verlagerte die aus den Medien sehr bekannte und beliebte Blondine, die mittlerweile auch zum Pop- und Bücherstar avancierte, gemeinsam mit Ehemann Lucas Cordalis sowie der gemeinsamen Tochter Sophia ihren Lebensmittelpunkt vom beschaulichen Schwarzwald auf die Sonneninsel Mallorca. Beauftragt mit dem Umzug war 2016 ein Umzugsunternehmen aus Stolberg, das den Hausrat des prominenten Paares in der Kupferstadt einlagerte.
„Wir konnten nicht unser gesamtes Hab und Gut mit in unsere neue Wahlheimat nehmen“, erklärte ein sichtlich gut gelaunter Lucas Cordalis gegenüber dem WABe-Blättchen. „Daniela ist eine Sammlerin, und es fällt ihr schwer, sich von Dingen zu trennen. Aber als uns die Stadt Stolberg auf die WABe aufmerksam machte, war sie von der Idee begeistert, ihre Sachen für Menschen zu spenden, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. So können sich viele Bedürftige an den Möbeln und zahlreichen Dingen aus 500 Kartons erfreuen. Darunter allein 350 Kartons voller Textilien.“ Allerdings seien in den drei Containern auch einige sehr persönliche Gegenstände, die man noch rausholen und mit ins neue Domizil nehmen wolle, erklärte der 50-jährige Sonnyboy. Unter anderem Ultraschallbilder von Töchterchen Sophia, antike Möbel und Vinyl-Schallplatten seines Vaters Costa Cordalis, mit dem er bereits einen Tag später wieder einen gemeinsamen Auftritt auf Mallorca habe.
Zu der Frage einiger Medienvertreter, ob man die gespendeten Sachen nun speziell kennzeichnen oder sogar einen Katzenberger-Verkaufsraum einrichten wolle, äußerten die Anleiter des Stolberger Sozialkaufhauses, Manfred Peters und Holger Kaminski, sich ganz entschieden: „Nein, das Sozialkaufhaus soll nicht zum Ramschladen für Katzenberger-Fans werden.“
17. April 2018
WABe e.V. ist gemeinsam mit IN VIA neuer Träger der Bahnhofsmission
17. April 2018
Die Bahnhofsmission Aachen ist seit Jahrzehnten Anlaufstelle für die Menschen, die ohne ihre Hilfe aller Wahrscheinlichkeit nach ins Leere laufen würden. Stets und ausschließlich an den Anliegen der Besucher orientiert, ist sie Schutzraum und Zufluchtsort zugleich. Seit Jahren wird sie in ökumenischer Trägerschaft geführt. Für die katholische Seite steht der Verein IN VIA Aachen e.V. und für die evangelische Seite stand bisher das Diakonische Werk im Kirchenkreis Aachen e.V. Doch letzteres gab seinen Teil der Trägerschaft aufgrund von finanziellen Problemen an WABe e.V. Diakonisches Netzwerk Aachen ab. Katholische und evangelische Seite bleiben damit weiterhin bestehen.
WABe-Geschäftsführer Alois Poquett freut sich auf das neue Aufgabenfeld, wie betont. „Die Bahnhofsmission leistet unverzichtbare Arbeit und passt mit ihrem Aufgabenfeld bestens zum bestehenden Hilfsangebot der WABe für Menschen in sozialen Notlagen. Zudem arbeitet die Einrichtung schon seit Jahren eng mit unseren verschiedenen Beratungs- und Betreuungsangeboten, wie beispielweise der Fachberatungsstelle für Frauen oder der Wärmestube, zusammen.“ So war für Poquett sofort klar, dass er die neue Herausforderung nicht nur aufgrund der diakonischen Verbundenheit, sondern aus voller Überzeugung annimmt.
Elke Schreiber, Leiterin der Bahnhofsmission, kümmert sich gemeinsam mit ihrem 20-köpfigen Team aus Ehrenamtlern um Hilfesuchenden aller Art. „Zu uns kommen die unterschiedlichsten Menschen. Wir stellen keine Anforderungen, sondern sind einfach da und helfen. Das ist ein einzigartiges Konzept“, so Schreiber. Unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Religion der Hilfesuchenden, versteht sich die Bahnhofsmission als erste Anlauf- und Vermittlungsstelle, als Erst- und Notversorgung, als Beratungs- und Informationsstelle und als Anwalt für alle Menschen in Bedarf- und Notsituationen. Diese reichen von Fragen zur Technik des Fahrkartenautomaten über Unterstützung auf Zugfahrten bis hin zu Themen rund um Wohnungslosigkeit. Seit Ende des 19. Jahrhunderts existieren Bahnhofsmissionen, in Deutschland sind es 100. Gabriele Jülich, Geschäftsführerin von IN VIA Aachen und Poquett hoffen nun auf eine Fortsetzung der bisher erfolgreichen Arbeit. „Ohne die vielen Ehrenamtler wäre das alles gar nicht möglich, denn bisher erhält die Einrichtung keinerlei finanzielle Unterstützung, weder von der Stadt noch von der Städteregion. Deshalb sind wir auch dringend auf Spenden angewiesen“, sagt Jülich. Dass das Engagement der Ehrenamtler unverzichtbar ist, machen die Zahlen deutlich. Alleine im Jahr 2017 nahmen mehr als 3000 Menschen Hilfeleistungen der Bahnhofsmission in Anspruch.
Spenden an die Bahnhofsmission
IN VIA Aachen - IBAN: DE04 3905 0000 0047 2883 03
WABe e.V. - IBAN: DE08 3905 0000 0001 3177 00
04. März 2018
Zurück ins Leben
04. März 2018
Mit Gesprächen, Begleitung und praktischen Hilfen werden Frauen dabei unterstützt, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Nach der Trennung von ihrem Freund ist für Nadine alles anders: Ohne Geld, ohne Arbeit und ohne eigene Wohnung droht ihr plötzlich die Obdachlosigkeit. Hilfe und ein Dach über dem Kopf findet sie beim Aachener Verein WABe e.V.
„WABe“ steht für „Wohnung, Arbeit und Beratung“. Dabei handelt es sich um ein diakonisches Netzwerk, zu dem u.a. betreutes Wohnen, mehrere Fachberatungsstellen, die Jugendhilfeeinrichtung „Akazia“, eine Wärmestube und zwei Werkstätten gehören. Durch das Zusammenspiel verschiedener, aufeinander abgestimmter Hilfen und Beratungsangebote sollen „Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten„ stabilisiert und in die Gesellschaft (re)integriert werden. Mit ihren Angeboten ist die „WABe“ Anlaufstelle für Haftentlassene, wohnungslose, langzeitarbeitslose und behinderte Menschen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit ist die Hilfe für Frauen in Not. Hierfür wurde bereits 1997 ein eigener Treffpunkt eingerichtet, der täglich zwischen 9 und 12 Uhr eine offene Sprechstunde anbietet. Frauen, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind, die Probleme mit Behörden haben, die arbeitslos, verschuldet oder von Armut bedroht sind, finden hier ein offenes Ohr und praktische Hilfen. Zum Angebot gehören außerdem rund 20 betreute Wohnplätze für Frauen.
Hier hat auch die 26jährige Nadine nach der Trennung von ihrem Freund eine Unterkunft gefunden. Die Sozialarbeiterin Brigitte Schiffers hilft ihr und den übrigen Frauen, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Gemeinsam werden konkrete Ziele und Schritte auf dem Weg dorthin vereinbart, so Schiffers: „Es ist eine sehr, sehr individuelle und intensive Form der Unterstützung und Hilfe, und deswegen ist es natürlich auch wichtig, dass die Frauen auch motiviert sind und mitarbeiten wollen und können.“
Mehr Infos über das diakonische Netzwerk von WABe e.V. gibt es unter http://www.wabe-aachen.de